Wissenschaftliches Schreiben – einige Grundsätze für den Erfolg

wissenschaftlich arbeiten

Sie stehen vor der Aufgabe, eine wissenschaftlichen Arbeit zu verfassen, und fragen sich: Wissenschaftlich schreiben? Was bedeutet das? Wie setze ich es um, und was gilt es zu beachten? Wir möchten Ihnen Antworten auf diese Fragen und damit einen sanften Einstieg bieten. Wenn Sie die nachstehenden Grundsätze beherzigen, schaffen Sie eine optimale Grundlage für einen eigenen wissenschaftlichen Text.

1. Grundsatz: Wissenschaftliche Arbeiten sind auf ein Ziel ausgerichtet

Wissenschaftliche Texte werden stets zu einem bestimmten Zweck geschrieben. Meist steht die Beantwortung einer Fragestellung im Vordergrund. Dies bedarf der Anwendung wissenschaftlicher Methoden. Sie sollten die Fragestellung präzise herleiten, die gewählte Untersuchungsmethode vorstellen und schließlich die Ergebnisse Ihrer Untersuchung präsentieren, um sie daraufhin bezugnehmend zur Fragestellung zu reflektieren.

2. Grundsatz: Wissenschaftliche Arbeiten beruhen auf einer vorab erstellten Gliederung

Der Aufbau eines wissenschaftlichen Textes orientiert sich an wissenschaftlichen Standards. Zu jeder Textart existieren Richtlinien, die es beim Schreiben zu beachten gilt. Sie sind nicht allgemeingültig und können an den einzelnen Hochschulen unterschiedlich umgesetzt werden oder sogar von Professor*in zu Professor*in variieren. Sollten Ihre Hochschule und die Prüfenden keine spezifischen Vorgaben ausweisen, lohnt es sich, online nach Leitfäden anderer Hochschulen Ausschau zu halten und auf diese Weise ein Orientierung bietendes Grundgerüst zu erhalten.

3. Grundsatz: Wissenschaftlichen Arbeiten ist eine logische und nachvollziehbare Argumentation inhärent

Damit Ihr Text logisch und nachvollziehbar ist, sollten Sie eine sinnvolle Argumentation liefern. Den Lesenden muss stets klar sein, was Sie mitteilen, weshalb Sie es mitteilen und was das für das Thema bedeutet. Fachliche Belege sollten sämtliche Aussagen fundieren. Des Weiteren sind Ergebnisse anderer Forscher*innen aufzugreifen und hinsichtlich der eigenen Fragestellung zu reflektieren. So können die Lesenden Ihre Argumente nachvollziehen und von Ihrem Fachwissen profitieren. Zudem sollten Sie subjektive Meinungen außen vor lassen. Wissenschaftlich zu schreiben, bedeutet, objektiv zu schreiben. Sie sollten alle Fakten möglichst neutral beurteilen und jegliche Facetten eines Themas darstellen, damit die Rezipierenden sich selbst eine Meinung bilden können.

4. Grundsatz: Wissenschaftliche Arbeiten liefern Belege zu sämtlichen Aussagen

Das Verschriftete sollte auf einer wissenschaftlichen Grundlage basieren. Spekulationen, Behauptungen und Meinungen sind fehl am Platz. Alles, was festgehalten wird, muss mit den entsprechenden Quellen fundiert werden, sodass der Zusammenhang mit der Forschung deutlich wird. Insbesondere wörtliche Zitate erfordern einen Quellennachweis. Kennzeichnen Sie Aussagen nicht oder fügen Sie keinen Beleg an, kommt die Gefahr des Plagiarismus auf. Dies kann aus urheberrechtlichen Gründen negative Konsequenzen nach sich ziehen, die Sie unbedingt vermeiden sollten.

5. Grundsatz: Wissenschaftliche Arbeiten knüpfen an vorhandene Theorien an

Damit ein fachlich versierter und professioneller Text entsteht, sind das Heranziehen entsprechender Theorien und eine wissenschaftliche Arbeitsweise unerlässlich. Verwenden Sie ausschließlich Fachliteratur, um seriöse und wissenschaftliche Informationen zu erhalten. Beschreiben Sie außerdem stets den aktuellen Forschungsstand zu Ihrer Fragestellung: Welche Erkenntnisse wurden bislang zu dem Thema gewonnen? Was lässt sich daraus schließen? Wie lassen sich die Befunde auf Ihr Thema beziehen? Eine solche theoretische Grundlage erlaubt es Ihnen, auf einer wissenschaftlichen Basis aufzubauen und neue, spannende Erkenntnisse zu gewinnen. Auch müssen Sie nicht mühsam alles selbst herleiten, da schon theoretische Abhandlungen bestehen.

6. Grundsatz: Wissenschaftliche Arbeiten bedienen sich eines fachlichen Schreibstils

Wichtig ist im Kontext wissenschaftlichen Arbeitens Professionalität. Ein methodisch korrektes Vorgehen, eine überzeugende Argumentation und umfassendes Fachwissen zeugen davon, dass dies auf Sie zutrifft. Aber nicht nur inhaltlich sollte Ihre Arbeit professionell gestaltet sein, sondern auch formal. Ein wissenschaftlicher, objektiver und fachlicher Schreibstil ist in dem Zusammenhang unverzichtbar. Umgangssprache sollten Sie vermeiden. Das bedeutet nicht, dass Fachbegriffe aneinanderzureihen sind, damit es professionell und fachlich klingt. Vielmehr ist es wesentlich, grammatikalisch korrekte Sätze zu verschriften, die den Inhalt einfach und verständlich, zugleich objektiv und neutral vermitteln.

Ein nach diesen Grundlagen verfasster Text zeigt, dass Sie zu wissenschaftlichem Arbeiten imstande sind. Wissenschaftliches Schreiben ist keine Kunst. Lassen Sie sich also nicht von komplizierten Fachbegriffen und Vorgaben abschrecken.

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