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Blogartikel verfassen – drei Tipps für mehr sprachliche Lebendigkeit

Blogartikel verfassen

Schreiben ist kein Hexenwerk, sondern basiert auf Leidenschaft und Übung. Wir möchten Ihnen drei Tipps an die Hand geben, die es Ihnen ermöglichen, den Stil Ihrer Texte zu verbessern.

Schreibtipps für Blogger*innen: Schreiben ist Übungssache

Ein Laptop, ein passables Schreibprogramm, eine Tasse Espresso und eine bahnbrechende Idee – im Handumdrehen ist der nächste Beststeller oder ein vielfach gelesener Blogbeitrag verfasst, so eine weit verbreitete Meinung. Obgleich diese romantische Vorstellung von Schriftsteller*innen und anderen textschaffenden Personen ihren Reiz hat, lässt sie das Schreibhandwerk gänzlich unbeachtet. Ein*e Maler*in übt zunächst viele Jahre mit Bleistift und Kohle, bevor er der Öffentlichkeit ein fertiges Ölgemälde präsentiert. In gleicher Weise ist Schreiben keine Selbstverständlichkeit, sondern basiert auf Talent, aber noch viel mehr auf kontinuierlichem Üben.
Viele Probleme, mit denen Texte Verfassende oftmals konfrontiert werden, wie Schreibblockaden und Unzufriedenheit mit dem Text, lassen sich unter Beachtung einiger bewährter Schreibstrategien schnell beheben. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihren Schreibstil verbessern und lebendige Texte verfassen können.

1. Schreiben Sie so konkret wie möglich.

Präzise Sprache ruft Bilder in den Lesenden hervor. Vage Ausdrücke, die sich in Gemeinplätzen verlieren, führen zu austauschbaren, wenig inspiriert wirkenden Szenen. Folgendes Beispiel veranschaulicht dies:

Lea stand vor einer Wiese.

Dieser Satz mutet so trist und grau an wie ein nebliger Novembertag. Er lebt merklich auf, wenn wir Beschreibungen und Details hinzufügen:

Lea staunte ob der Schönheit der Natur. Weiß leuchtende Gänseblümchen, Kleeblätter und stramm wie Soldaten in die Luft ragende Zypressen taten sich vor ihren Augen auf.

Die veränderte Wirkung ist frappierend. Das Verwenden von Details hat einen weiteren Vorteil: Finden Sie als Autor*in nicht in den Text, ist es weniger hilfreich, zum wiederholten Male die Küche zu putzen, als über solche Details auch die eigene Vorstellungskraft zu aktivieren. Welche Sorte Kaffee verkaufte das Straßencafé? Fairtrade oder eher die Geschmacksnerven kundiger Personen nahezu beleidigende Plörre? Wie stand es um die Wandgestaltung? Raufasertapete oder Verblender aus alten Ziegelsteinen? Derlei Gedanken setzen Assoziationsketten in Gang, die ein abwechslungsreiches und bildhaftes Schreiben ausmachen.

2. Verwenden Sie aktive, starke Verben.

Nichts entzieht einem Text mehr Kraft und Dynamik als ein Übermaß an Substantiven gepaart mit schwachen Verben. Verben sollten einen Vorgang kraftvoll beschreiben und möglichst passend gewählt werden.

Lassen Sie uns das nachstehende Beispiel betrachten:

Elisa ging durch den Wald.
Elisa lief durch den Wald.

Beide Sätze sind nicht falsch, aber vom Hocker hauen sie niemanden. Weder charakterisieren sie Elisa oder die Szene genauer noch lassen sie ein spannendes Bild im Kopf der Lesenden aufkommen. Gehen und laufen sind Allerweltsverben, die Lesende nicht mehr bewusst wahrnehmen. Anderes gilt für die folgenden Konstruktionen:

Elisa marschierte durch den Wald.
Elisa erkundete den Wald.
Elisa spazierte gemächlich durch den Wald.

Diese Verben sind stark, individuell und geben Aufschluss über Elisas Persönlichkeit.

Weitere farblose und nur im äußersten Notfall zu verwendende Verben sind sein, machen, lassen, tun und können. Passivkonstellationen gilt es weitgehend zu vermeiden. Ein Umstellen der Syntax verhilft einem Satz dazu, befreit atmen zu können.

3. Verzichten Sie auf Floskeln.

Wenngleich Ihre Schreibkünste noch nicht spruchreif sind, sollten Sie etwas unbedingt meiden: Phrasendrescherei.

Ein schlechter Stil wird an der Präsenz von Plattitüden, Klischees und Floskeln ersichtlich. Sie schleichen sich unbemerkt ein und sorgen auf den ersten Blick für Lesbarkeit und Sprachfluss. Aber „strahlender Sonnenschein“ und „Ende gut – alles gut“ weisen letztlich doch eher auf verstaubte Lokal-Journaille als auf tatsächlich Lesenswertes und Ergreifendes hin.

Interessant wird der Umgang mit diesen sprachlichen Jägerzäunen dann, wenn sie in einem thematisch passenden Kontext verwendet oder bewusst in ihrer Bedeutung gebrochen werden. Bezeichne ich einen Krebsforscher als Gipfelstürmer oder integriere ich gar Phrasen, zum Beispiel „Siebenmeilenstiefel, die noch in den Kinderschuhen stecken“, wecke ich das Interesse der Lesenden. Diese Technik eignet sich auch sehr gut für Überschriften, die auffallen sollen.

Wenden Sie sich gerne an uns, wenn Sie Interesse an weiterführenden Tipps oder einer Schreibberatung haben.

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