| |

Der Begriff Information – Herkunft und Bedeutung

zum Begriff Information - Herkunft und Bedeutung

Einleitung

‚Information‘ ist allgegenwärtig, sowohl im Alltag als auch in theoretischen Bezügen. Oftmals kommt die Frage auf, ob ‚Information‘ etwas mit ‚in Formation‘ zu tun hat. Die Antwort vergegenwärtigt, dass Sprachgeschichte Zusammenhänge sichtbar macht.

Falsche Fährte: ‚in Formation‘

Die Wortgruppe ‚in Formation‘ verweist auf eine Anordnung: Soldaten marschieren geordnet, Flugzeuge fliegen auf Linie. Hier steht ‚in‘ als selbstständige Präposition vor dem Substantiv ‚Formation‘. Diese Fügung bildet keinen Baustein des Wortes ‚Information‘, auch wenn die Nähe der Zeichenfolge dazu verführt, die beiden Bestandteile zu koppeln.

Die echte Herkunft

‚Information‘ stammt aus dem Lateinischen. Das Verb ‚informare‘ bedeutet ‚Gestalt geben‘, ‚bilden‘, ‚unterweisen‘. Daraus entstand das Substantiv ‚informatio‘ im Sinne von ‚Formung‘ oder ‚Unterrichtung‘. Über das Französische gelangte der Begriff in die neueren Sprachen, im Deutschen setzte sich ‚Information‘ als Lehnwort durch. Es bezeichnete zunächst die Mitteilung, die den Geist formt und Wissen vermehrt. Der gemeinsame Nenner findet sich in dem Stamm ‚form-‘, der auf ‚forma‘ zurückgeht, also ‚Gestalt‘ oder ‚Form‘. Die vermeintliche Trennung von ‚in‘ und ‚Formation‘ gehört nicht zur Wortbildung, die Nähe zu ‚Formation‘ ergibt sich aus der geteilten Wurzel ‚form-‘.

Wie aus ‚Formung‘ Wissen wird

Im Laufe der Zeit erweiterte sich der Gebrauch. Neben der Mitteilung an eine Person rückte der Inhalt in den Vordergrund, später dann die messbare Größe. Spätestens ab1948 erhielt ‚Information‘ in der Nachrichtentechnik eine mathematische Fassung, die den Gehalt einer Botschaft in Bits ausdrückt. Aus dem Alltag verschwand die ursprüngliche Idee der ‚Formung‘ nicht, sie blieb als Unterton erhalten: Wer informiert, gibt einem ungeordneten Eindruck Kontur.

Und die ‚Formation‘ selbst

‚Formation‘ hat ebenfalls lateinische Wurzeln, allerdings über ‚formatio‘, also das Ergebnis eines Gestaltungsakts: die Anordnung, die Gestalt, die Aufstellung. Militär, Luftfahrt und Biologie nutzen den Begriff im Zusammenhang mit Mustern und Aufstellungen. Die Nähe zu ‚Information‘ entsteht aus dem gemeinsamen Stamm, nicht aus der Wendung ‚in Formation‘. Die beiden Wörter gehören der gleichen Wortfamilie an, jedoch sind ihre Wege durch die Sprachgeschichte unterschiedlich.

Was Schreibende daraus mitnehmen

Texte gewinnen an Qualität, wenn Begriffe sauber hergeleitet und passend eingesetzt werden. Wer ‚Information‘ schreibt, meint nicht die Marschordnung, vielmehr den Akt oder das Ergebnis des Informierens, vom Gespräch im Büro bis zum Datenstrom im Rechenzentrum. Eine kurze Etymologie an der passenden Stelle stärkt die Aussage und schärft das Bewusstsein für Nuancen in Wortwahl und Ton.

Braucht dein Team einen Leitfaden zur Begriffswahl in Reports, Whitepapers oder Flyern? Wir entwickeln eine praxistaugliche Mini-Dokumentation und testen sie an echten Textbeispielen.

Auch interessant: