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Wiedergeben von Gedanken: einfache Anführungszeichen?

Wiedergabe von Gedanken

Wie lassen sich die Gedanken einer Figur in einem Roman kennzeichnen? Können sie in einfache Anführungszeichen gesetzt werden, um sie von der direkten Rede zu unterscheiden? Diese Frage beschäftigt viele Schriftstellerinnen und Schriftsteller in dem Bestreben, zwischen direkter Rede und Gedanken zu differenzieren.

Ein Beispiel veranschaulicht dies. Welche der beiden folgenden Varianten ist richtig?

Variante 1: ‚Was treibt er schon wieder für einen Unsinn?‘, dachte die Mutter.

Variante 2: „Was treibt er schon wieder für einen Unsinn?“, dachte die Mutter.

Korrekte Verwendung von Anführungszeichen

Anführungszeichen werden traditionell für die direkte Rede verwendet. Gedanken sind jedoch nicht zwingend in doppelte Anführungszeichen zu setzen. Vielmehr wird dies sogar in der Regel vermieden, um Verwechslungen mit der direkten Rede zu vermeiden. Es ist üblich, Gedanken entweder durch den Kontext als solche zu markieren oder kursiv in den Text zu integrieren. Folgende Darstellung ist somit vorzuziehen:

Was treibt er schon wieder für einen Unsinn, dachte die Mutter.

Dass es sich um Gedanken handelt, erkennen die Leserinnen und Leser anhand des Kontextes oder von Formulierungen wie ‚dachte‘. Die Verwendung von Kursivschrift kann bei der Kennzeichnung von Gedanken sinnvoll sein, um sie optisch von der direkten Rede abzugrenzen.

Wann kommen einfache Anführungszeichen zum Einsatz?

Einfache Anführungszeichen werden genutzt, wenn innerhalb eines wörtlich zitierten Textes, der bereits in Anführungszeichen steht, erneut Anführungszeichen erforderlich sind.

Ein Beispiel:

„Warum treibt er wieder nur Unsinn?“, dachte seine Mutter. „Er muss den ‚Schimmelreiter‘ bis Freitag gelesen haben. Dieses Mal wird er auf jeden Fall abgefragt.“

Alternativ können Sie den Titel Schimmelreiter kursiv setzen, um auf die einfachen Anführungszeichen zu verzichten:

„Warum treibt er wieder nur Unsinn?“, dachte seine Mutter. „Bis Montag soll er den Schimmelreiter gelesen haben. Dieses Mal wird er auf jeden Fall abgefragt.“

Gerne beraten wir Sie zu weiteren Fragen, die im Schreibprozess auftreten.

Fazit

Gedanken sollten nach gängigen Regeln ohne Anführungszeichen wiedergegeben werden und doppelte Anführungszeichen der direkten Rede vorbehalten bleiben. Einfache Anführungszeichen kommen nur bei Zitaten innerhalb von Zitaten oder speziellen Hervorhebungen zum Einsatz. Die Verwendung von Kursivschrift kann zur zusätzlichen Kennzeichnung von Gedanken hilfreich sein.

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