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Satzzeichen und ihre bisweilen unterschätzte Macht

Satzzeichen

Punkte, Ausrufezeichen, Kommata, Klammern und Ähnliches – Die deutsche Sprache verfügt über viele Satzzeichen. Manche dürfen wir verwenden, manche sind zu vermeiden, andere ab und an zu setzen. Wir möchten Ihnen heute einen Überblick bieten.

Sinnvolle Satzzeichen

  • Gedankenstrich Sparsam eingesetzt, ruft er Spannung hervor und vermag die Aufmerksamkeit der Lesenden auf sich zu ziehen.
  • Doppelpunkt : Ein Doppelpunkt darf verwendet werden, wenn er eine direkte Rede einleitet oder einen Schachtelsatz zu umgehen hilft. Gleiches gilt für den Fall, dass er etwas zuvor Angeführtes begründet.
  • Semikolon ; Es fristet oftmals ein Nischendasein, und das, obwohl es sich optimal nutzen lässt, wenn ein Komma zu unverbindlich und ein Punkt zu final ist. Mit ihm lassen sich Aussagen zu einer Einheit verknüpfen, ohne dass sie ihre Eigenständigkeit verlieren.
  • Fragezeichen ? Das Fragezeichen findet sich in verschiedenen Textarten unterschiedlich häufig. Besonders wenig Zuspruch erfährt es unseren Beobachtungen zufolge in journalistischen Texten, obgleich auch rhetorische und indirekte Fragen dieses Satzzeichen erfordern. Es an entsprechenden Stellen auszusparen, stiftet Verwirrung und bringt dieses schöne Stilmittel in Misskredit.

Neutrale Satzzeichen

  • Punkt . Ohne Punkte kommen wir nicht weit. Das steht außer Frage. Doch empfiehlt es sich, ab und an prüfen, ob sich nicht ein Doppelpunkt, ein Semikolon oder ein Fragezeichen besser eignet.
  • Komma , Gleiches gilt für das Komma. Bevor wir es setzen und einen Satz unterteilen, sollten wir uns folgende Frage stellen: Können wir es weglassen oder wäre die Verwendung eines Semikolons sinnvoller? Das Komma ist einfach, doch manchmal lohnt sich der Rückgriff auf Alternativen.
  • Ausrufezeichen ! Wissenschaftliche Arbeiten und redaktionelle Texte sollten ohne Ausrufezeichen auskommen, beispielsweise, wenn eine These besonders hervorgehoben werden soll. In Interviews darf es zu diesem Zweck jedoch ab und an Verwendung finden. Schließlich ist hier die Meinung der Gesprächspartnerin oder des Gesprächspartners gefragt.

Sparsam einzusetzende Satzzeichen

  • Parenthese Bei zu häufigem Gebrauch verwirrend und mitunter gar überflüssig sind Parenthesen. Sofern möglich, gilt es der Versuchung zu widersetzen, einen Satz zu unterbrechen.
  • (Klammer) Mit Klammern bringen wir zusätzliche Informationen in einem Satz unter. Entweder sind diese so wichtig, dass ihnen ein eigener Hauptsatz gewidmet werden sollte. Oder sie sind so unwichtig, dass wir sie anhängen, alternativ ganz beiseite lassen können. Klammern sind somit überflüssig.
  • Auslassungspunkte Insbesondere in wissenschaftlichen Arbeiten sind sie fehl am Platze. Anders verhält es sich beispielsweise mit privaten Nachrichten. Hier kann ein verschwörerischer Unterton für ein bisschen Spannung im Alltag sorgen.

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