Ein Einblick in die Ursprünge

Meine Kolleginnen und Kollegen ziehen es vor, im Hintergrund zu bleiben – eine Entscheidung, die ich angesichts der schillernden wie schattigen Weiten des Internets gut nachvollziehen kann. So bleibt es Ihnen überlassen, mit mir Vorlieb zu nehmen – und vielleicht auch ein wenig Freude an diesem Einblick in meine Geschichte zu finden.

Meine Affinität zur Sprache wurzelt tief. Aufgewachsen mit einer hochgradigen Hörbeeinträchtigung, war es die Schriftsprache, die mir die Welt erschloss. Wörter wurden zu Brücken, Sätze zu Landschaften – und Bücher zu treuen Begleitern, die mir in Kindertagen Orientierung gaben. Ich durchstöberte Lesekisten, verlor mich in alten Magazinen und korrigierte nachmittags mit jugendlichem Ernst die Aufsätze meiner Freundinnen im selbst erfundenen Klassenzimmer.

Diese frühe Faszination wurde nie leiser, sondern fand in meinem beruflichen Werdegang stetig neue Ausdrucksformen: Während meines Studiums arbeitete ich als studentische und später wissenschaftliche Hilfskraft, sammelte Erfahrungen im Verlagswesen und spürte, dass meine Leidenschaft für das Feilen an Texten mehr war als ein Nebeninteresse.

Heute bin ich promovierte Sonderpädagogin und widme mich beruflich Kindern und Jugendlichen mit emotionalen und sozialen Entwicklungsbesonderheiten – mein Forschungsschwerpunkt: Schulabsentismus in dieser oft übersehenen Gruppe. Zugleich lebe ich meine sprachliche Berufung als Lektorin und Texterin weiter: mit Liebe zum Detail und dem unermüdlichen Wunsch, Gedanken in eine Form zu bringen, die berührt, überzeugt und trägt.

Der Austausch im Team inspiriert mich immer wieder neu, denn gute Sprache ist kein starres Konstrukt, sondern ein atmendes, wandelbares Wunderwerk. Und das macht die Arbeit an Texten für mich zur erfüllendsten aller Reisen.

Eva-Maria